Einen Rückblick auf die Zeit von 1983 bis 2023 erhält man auf den folgenden Seiten.
Im Jahre 1981 beschäftigten sich die beiden Nachbarvereine DJK Fernthal und SF Neustadt erstmalig mit der Option eine gemeinsame Jugendspielgemeinschaft zu gründen, um dauerhaft zu gewährleisten, dass man in jeder Altersgruppe mit mindestens einer Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen kann. Es dauerte jedoch 2 Jahre, bis man sich dazu entschlossen hatte, den Plan Realität werden zu lassen und zur Saison 1983/84 mit einer JSG anzutreten.
Verantwortlich auf Seite der DJK Fernthal zeichneten sich der 1. Vorsitzende Horst Kropp und Jugendleiter Fritz Junior. Die Sportfreunde aus Neustadt wurden bei der Vertragsunterzeichnung vertreten durch den 1. Vorsitzenden Werner Salz und Fußball-Abteilungsleiter Rudolf Stockhausen.
Die Jugendabteilung agierte eigenständig und die Jugendleiter beider Vereine fungierten als Manager der JSG. Viele Jugendleiter waren in den letzten 40 Jahre tätig. Die prominentesten Akteure in dieser Funktion waren Manfred Ley (DJK Fernthal) und Gerd Lissen (SF Neustadt). die das Amt über viele Jahre mit Erfolg ausübten und die JSG entscheidend und nachhaltig prägten.
Zu den Aufgaben eines Jugendleiters gehört unter anderem die Bedienung hochtechnologischer Geräte:
Wie man sieht, gibt Manfred Ley im Jugendbereich der DJK Neustadt-Fernthal die Richtung an. Er weiß genau, dass einem schnell das Pulver ausgeht, wenn man die Klappe zu weit aufreißt, dass man andererseits jedoch auch nicht zum Erfolg kommt, wenn man sich den Problemen der Jugendlichen verschließt und seine Linie nicht offen vertritt. Durch Motivation, aber auch das Aufzeigen von Grenzen führt er die Jugendabteilung zum Erfolg, zusammen mit seinen Trainern und Betreuern. Und das alles, ohne viel Staub aufzuwirbeln.
Wie in jeder ehrenamtlichen Tätigkeit ist es jedoch auch wichtig, sich nicht vor die Karre pinkeln zu lassen. Denn so kommt unter dem Strich eine erfolgreiche Jugendarbeit heraus, die Spaß macht.
Für Manni Ley gilt zusätzlich: Ab und zu „e bisje stöppele“, kann auch nicht schaden.
Gesichter identifizieren Menschen. Sie zeigen Emotionen. Die Mimik unterstützt entscheidend die Kommunikation unter Menschen. Gesichter hinterlassen Eindruck und beeinflussen wesentlich die Meinung im Ansehen einer Person, ob sympathisch oder nicht.
Die Gesichter der JSG als Repräsentanten nach außen und gegenüber den Kindern und Jugendlichen der eigenen Mannschaft und der anderen Mitgliedern innerhalb des Vereins sind die Jugendtrainer und -betreuer, Ein Paradebeispiel ist Stefan Reuter, der über 20 Jahre lang verantwortlich für unsere Bambinis war. Noch heute ist er aufgrund dieser Tätigkeit bei den Vereinsmitgliedern beliebt und von Externen geschätzt. Wenn ihn jemand sieht, heißt es noch heute meist, „das ist doch der, der die Bambinis trainiert hat“.
Aber, wie wird man bei uns Jugendtrainer? Die meisten Trainer kommen aus der eigenen Jugend. Die Bilder in der oberen Reihe dokumentieren exemplarisch den Werdegang von Marius Anhäuser von den Bambinis über den Einsatz als Jugendspieler, bis zu den Senioren. Auch er ist trotz seines jugendlichen Alters bereits seit über 10 Jahren ununterbrochen als erfolgreicher Jugendtrainer im Einsatz.
Aber es gibt auch einen „2. Bildungsweg„. Viele Eltern und neuerdings sogar Großeltern stellen sich ehrenamtlich in den Dienst dieser guten Sache und vermitteln den Kindern und Jugendlichen fußballerisches Können aber auch unsere Werte. In diesem Beispiel sind es Roland Schücke und Norbert Weber, die unsere Jüngsten in ihrer Obhut haben.
Aber auch die Arbeit in der Vereinsführung ist von immenser Wichtigkeit. Der Vorstand sorgt in vielfältiger Weise dafür, dass Vereinsleben überhaupt stattfinden kann. Auch in unseren Vorständen sind Ehrenamtliche tätig, die aus unserer Jugend kommen. Hier ein paar Schnappschüsse von Andreas Holl, der seine komplette Karriere von den Bambinis bis zu den Alten Herren als Spieler absolviert hat. Heute ist er nicht nur als Jugendtrainer tätig, sondern auch als Mitglied des SG-Vorstandes und 1. Vorsitzender der DJK Fernthal.
(Das Bild „mit Krag` und Schlips“ entstand in seiner Funktion als 1. Vorsitzender bei der Verleihung der Ehrenplakette des Bundespräsidenten, der höchsten Auszeichnung für Amateursportvereine, die der DJK Fernthal im Jahre 2019 in Mainz verliehen wurde.)
Als Randnotiz hier ein Bild unseres Vereinsbüsschens, das wir uns für die Beförderung unserer Jugendspieler angeschafft hatten. Wir konnten es damals für wenig Geld von der Frankfurter Flughafengesellschaft ersteigern. Das Fahrzeug hatte nur wenige Kilometer gelaufen, da es lediglich auf dem Rollfeld eingesetzt war, Der dritte und vierte Gang waren dabei wohl nie genutzt worden. (Die Kosten für die Versicherung des VW-Büsschens übernahm damals die Raiffeisenbank Neustadt/Wied.)
Die Gründe für den Zusammenschluß von Neustadt und Fernthal wiederholten sich durch den fortschreitenden demographischen Wandel, sodass man im Jahre 2007 mit den Sportvereinen aus Ellingen und Güllesheim eine JSG einging. Die Prämisse war, nicht nur in allen Altersklassen present zu bleiben, sondern den talentierteren Spielern die Möglichkeit zu verschaffen, im eigenen Verein höherklassig zu spielen. Dabei blieb es uns jedoch genauso wichtig, allen Spielern die Möglichkeit zu geben in einer 2, oder gar 3. Mannschaft ihrem Lieblingssport nachgehen zu können.
Diese JSG hielt 10 Jahre lang und wurde zum 30.06.2017 (leider) aufgelöst. In der Spielgemeinschaft Vettelschoß/St, Katharinen und dem SV Windhagen fanden wir ein Jahr später neue Partner unt traten fortan ab der D-Jugend unter dem Namen JSG Rhein-Westerwald auf. Leider verließ Windhagen 2020 die Spielgemeinschaft.
So toll die gemeinsamen Erlebnisse und die Kameradschaft innerhalb der Mannschaften in der JSG auch waren, mit dem altersbedingten Wechsel in die Senioren wurden die Teams auseinander gerissen.
Es gab zwar in der Praxis eine Vielzahl von Ausnahmen, aber zumindest ein ständiges „Hick-Hack“, denn im JSG-Vertrag war geregelt, dass die Spieler nach dem Wechsel in die Senioren mindestens 1 Jahr lang im Stammverein verbleiben mussten.
Wer bei welchem Stammverein angemeldet wurde, war nach geographischen Kriterien geregelt:
Spieler, deren Heimatort oberhalb von Bertenau war, wurden der DJK Fernthal zugeordnet (roter Bereich), diejenigen, die unterhalb von „Bääte“ beheimatet waren (grüner Bereich), wurden bei den Sportfreunden angemeldet.
Trotz gemeinsamer JSG waren die beiden Stammvereine auch nach 10 Jahren immer noch wie „Katz und Hund„. Dennoch fällten die beiden Vorstände von Neustadt und Fernthal den nicht unumstrittenen Beschluss zukünftig gemeinsam als „Löwen“ aufzutreten und mit ihren Fußballabteilungen komplett zu fusionieren. Ausgenommen blieben die „Alten Herren„!
So gründete man 1993 nach zähen Verhandlungen die SG DJK Neustadt-Fernthal.
Nach der Einigung über viele strittige Details unterzeichneten Jürgen Stopperich und Manfred Marzinzik den „SG Vertrag„.
Der erste „Vorstand“ erwies sich als schlagkräftige und entscheidungsfreudige Truppe. Da die SG kein rechtlich eigenständiger Verein ist, sprach man nicht vom Vorstand sondern vom „SG-Gremium„.
In dieser schweren Anfangsphase leisteten alle Gremiumsmitglieder erstklassige Arbeit. Daher sollte aus ihren Reihen niemand explizit hervorgehoben werden.
Dennoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Willibert Hähn im Jahr 1998 vom DFB zu Recht ausgezeichnet wurde. In der offiziellen Begründung wurde es mit 3 Wörtern auf den Punkt gebracht: Er ist der „Motor der DJK„.
In seiner gesamten Amtszeit gestaltete er visionär die SG mit. Willibert war der Treiber, der die Beschlüsse zur schnellen Umsetzung brachte. Er war sprichwörtlich Tag und Nacht für jedes Problem ansprechbar und derjenige, der in seiner unnachahmlichen Art immer schnelle Lösungen fand.
In die erste Saison startete die DJK Neusatadt-Fernthal mit über 100 Seniorenspielern und meldete sage und schreibe 5 Seniorenmannschaften – ein Novum für den Fußballverband Rheinland!
Für die 1. Mannschaft konnte Volkmar Wollny als Trainer verpflichtet werden, Betreuer war Manfred Clever. Die 2. Mannschaft wurde von Walter Prassel trainiert, Betreuer war Andreas „Schwengel“ Gottbehüt.
Für die Dritte zeichnete sich das Coach-Urgestein Klaus Junior verantwortlich und die 4. Mannschaft lief unter Richard Schmidt auf, Betreuer war Hans-Gerd Johnen.
Betreuer der 5. Mannschaft war Klaus Dinspel.
Fünf Mannschaften resultierten zwar aus einer Anfangseuphorie heraus, die „Fünfte“ war jedoch keine Eintagsfliege. Hier ein Bild von 1997. Mittlerweile lief die Mannschaft jedoch unter dem Trainer/Betreuer-Gespann Willibert Hähn, Jürgen „Jö“ Neumann und Karl-Heinz Müller auf. Die Mannschaft setzte sich nun überwiegend aus älteren Spielern zusammen. Es gab nicht wenige Partien, wo die „alten Säcke“ beim Auflaufen noch belächelt, zum Spielende jedoch ehrfürchtig verabschiedet wurden, weil der Gegner teilweise sang- und klanglos untergegangen war.
Der DJK-Report wurde zu jedem Heimspiel verteilt. Immer Bestandteil – die aktuelle Liste der Stammspielereigenschaften pro Mannschaft und Spieler. Das war nicht nur eine interessante Übersicht, sondern auch ein wichtiges Hilfsmittel für die Trainer, um bei 5 Seniorenmannschaften nicht den Überblick zu verlieren, wer zu welchem Einsatz berechtigt war.
Die Beiträge waren nicht „bier-ernst“. Hier ein Beispiel eines Berichts über den 1. Vorsitzenden Jürgen Stopperich. „Heuss“ war in seiner über 10-jährigen Amtszeit für seine Vielseitigkeit bekannt. Handwerkliches Geschick, aber auch Organisationstalent und Führungsstärke zeichneten ihn aus. Und wenn es um „lästigen Schreibkram“ ging, konnte er sich immer auf seine Frau Susi verlassen.
Auf den jeweiligen Bericht zur Abteilung Jugend zu blicken ist interessant, da man nach heutigem Kenntnisstand Namen von Akteuren findet, die teilweise eine lange, interessante Karriere in unserem Verein absolviert haben.
Besonders stolz sind wir auf unsere Sportstätten. Wir verfügen über 2 erstklassige Kunstrasenplätze. Der Belag in Neustadt wurde frisch saniert, eine Erneuerung in Fernthal ist 2024 geplant. Dafür ein besonderer Dank an die Ortsgemeinde Neustadt.
Ein schlimmes Ereignis widerfuhr uns in der Nacht vom 15. auf 16.09.2015, als unser geliebtes Sportlerheim in Fernthal durch einen Brand verwüstet wurde. Durch die Unterstützung der Ortsgemeinde und der Vereinsmitglieder, die unzählige freiwillige Arbeitsstunden investierten, konnten wir im September 2015 die Einweihung unseres restaurierten und modernisierten Schmuckkästchens feiern.
Freiwillige Arbeitseinsätze auf dem Fernthaler Sportgelände gab es jedoch nicht nur in der Wiederaufbauphase des Sportlerheimes (siehe oben), sondern mehrmals in jedem Jahr. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die vielen Helfer.
Freiwillige gemeinnützige Arbeit leisten unsere Vereinsmitglieder auch bei der Kirmes in Neustadt und Fernthal, wo sie alljährlich bei der Bewirtung der Gäste helfen.
Unvergessen ist auch der Einsatz bei der Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in Fernthal. Ein besonderer Dank gilt hier unserer Trainer-Ikone Manfred Effert, der täglich 2 Trainingseinheiten für die Jungs organisierte und durchführte. Auch die aktiven Trainer und Betreuer unserer Jugendmannschaften und andere Vereinsmitglieder setzten sich beispiellos für das Wohlergehen der Flüchtlinge ein.
Ein Fundstück aus der Anfangszeit der SG macht uns stolz und dokumentiert unsere Vereinsphilosophie. Im Rahmen unseres Ausfluges zum Märchenwald in Bad Breisig machte die Truppe einen Zwischenstopp in Rheinbrohl, wo der Rhein-Zeitungs-Redakteur Uwe Lederer einen Bericht zum Spiel der Rheinbrohler verfassen wollte. Er war jedoch von unserer Gemeinschaft so beeindruckt, dass er diesen Kurzbericht veröffentlichte. Bemerkenswert ist, dass dieser außergewöhnliche Zusammenhalt bereits wenige Wochen nach dem Zusammenschluß bestand.
Unzählige Trainer und Betreuer leisteten hervorragende Arbeit in unserem Verein und verzeichneten großartige meßbare und ideelle Erfolge. Sie alle aufzuzählen ist unmöglich. Daher sind im Folgenden nur die „Übungsleiter“ der 1. Mannschaft der letzten 30 Jahre aufgeführt, obwohl gerade das Traineramt für die 2. bis n. Mannschaft oder auch im Jugendbereich mindestens genauso anspruchsvoll ist, wie die Verantwortung für unser Aushängeschild, der 1. Mannschaft.
Volkmar Wollny war der erste Trainer der 1. Mannschaft der neu gegründeten SG. Er war ein sehr dynamischer, geradliniger Spielertrainer, der von den Spielern aber auch von sich selbst in jeder Situation Alles abverlangte. Er vermochte es, seine Schützlinge 100%ig zu motivieren.
Auf dem Platz agierte er temperamentvoll und so lautet die Schlagzeile nach dem ersten Meisterschaftsspiel:
In diesem Jahr errang die Zwote unter Trainer Walter Prassel den Kreispokal, indem sie vor heimischer Kulisse das Endspiel gegen Oberlahr gewann.
Zuvor Trainer unserer A-Jugend übernahm Helmut Hecking die Verantwortung für die Erste. Helmut ist ein geselliger Typ, bei dem die Kameradschaft im Vordergrund stand.
Rückblickend agierte die Mannschaft während seiner dreijährigen Amtszeit sportlich im oberen Mittelfeld der Tabelle und wurde Amtspokalsieger in Asbach.
Zur Saison 1997/98 übernahm Johannes Hammelstein das Zepter. „Hennes“ stammt aus Scharenberg und ist der Sohn unseres langjährigen Jugendleiters Wienand Hammelstein. Er erlernte das Fußballspielen in unserer JSG und war ein äußerst ehrgeiziger, torgefährlicher Spielertrainer.
Unter seiner Regie erreichte die Erste das Pokalendspiel, das die Mannschaft jedoch gegen Roßbach verlor. Das war keine Schande, denn der Nachbarverein war zu diesem Zeitpunkt am Beginn des Durchmarschs in die Oberliga. Auch unter Hammelstein gewann man den begehrten Amtspokal.
Den Aufstieg in die Bezirksliga verpasste man nur knapp in der Relegation.
Für die Saison 2000/2001 hatte man abermals Helmut Hecking verpflichtet. Doch wie so oft entwickelte sich die 2. Amtszeit nicht so wie erhofft und so stand die Mannschaft zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz, worauf man mit dem Trainer einvernehmlich getrennte Wege ging.
Ab der Rückrunde übernahm Norbert Schröder das Amt. Unter ihm begann eine sehr intensive Zeit, die Motivation der Spieler durch den neuen Trainer war grandios und er flößte ihnen binnen kurzer Zeit neues Selbstvertrauen ein. Als zählbares Resultat erreichte die Mannschaft das Pokalfinale in Niederbieber und vermied den drohenden Abstieg.
Ein Kuriosum: Im Team spielten die 3 Gebrüder Holl zusammen.
Zur Saison 2001/2002 konnte Richard Schug als Trainer verpflichtet werden. Er war ein strenger und auf Fitness fokussierter Übungsleiter. Nach jedem Spiel gab es Schulnoten für die eingesetzten Spieler, die beim nächsten Training ausgehangen wurden, sodass ein 100%iges Feedback über die erbrachten Leistungen gewährleistet war.
„Ritchi“ war bei der DJK ein alter Bekannter. Er hatte vor dem Zusammenschluss schon einmal eine erfolgreiche Amtsperiode. 1978 übernahm er die Erste Mannschaft der DJK Fernthal als Spielertrainer und konnte bereits zu Beginn seiner Tätigkeit den Aufstieg in die B-Klasse feiern. Dieses Bild entstand nach dem Gewinn des entscheidenden Relegationsspiels gegen Dreikirchen auf neutralem Platz in Heimbach-Weis.
2003 übernahm Karl Bonn die 1. Mannschaft. Er war ein außergewöhnlicher Trainer mit ausgefallenen Motivationsmethoden. Zur Winterpause 2004/2005 legte er sein Amt aus persönlichen Gründen nieder.
So übernahm Walter Höfflin die Mannschaft, der bis dahin die A-Jugend trainierte. Leider konnte auch er den Abstieg in die Kreisliga B nicht verhindern. Er bekam jedoch die Chance, 2 weitere Jahre die Verantwortung zu übernehmen.
Auch nach dem Abstieg war die Mannschaft komplett zusammengeblieben. Ein eindrucksvoller Beweis, welch ein Teamgeist im Verein herrscht. Dennoch gelang im Folgejahr nicht der direkte Wiederaufstieg, doch eine weitere Saison später war es soweit. Die Erste wurde verdient Meister der B-Klasse in der Saison 2006/07.
Die Aufstiegsfeier im Fernthaler Sportlerheim war ausgelassen, doch am Folgetag sah man eine „schöne Bescherung„. Einige hatten wohl leicht über die Stränge geschlagen und in ihrer Euphorie der breiten Öffentlichkeit dokumentieren wollen, wie der Status Quo der DJK war. Am nächsten Tag kam jedoch die Ernüchterung und der Wandschmuck wurde von den „Übeltätern“ reumütig beseitigt.
Nach dem Motto: „Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.“ beendete Walter Höfflin das Amt bei den Senioren und kehrte in den Jugendbereich zurück. Für die Erste konnte Peter Anhäuser gewonnen werden.
Die Saison 2008/09 endet mit dem 1. Kreispokalsieg für die 1. Mannschaft seit bestehen der SG überhaupt. Mit 1:0 konnte die SG Feldkirchen vor 400 Zuschauern bezwungen werden.
Die Spielzeit 09/10 ist als „die“ Saison in die Geschichte eingegangen! Im 18. Jahr der Spielgemeinschaft wurde die erste Mannschaft erstmalig Meister in der Kreisliga A und stieg somit in die Bezirksliga auf. Nach anfänglichem Stotterstart legte das Team um Trainer Peter Anhäuser in der Rückrunde eine wahre Serie hin und feierte am 16.05.10 auf dem Siershahner Aschenplatz keine unverdiente Meisterschaft.
Der nächste Höhepunkt folgte nur eine Woche später, als das traditionsreiche Neustadt-Turnier an der Wied ausgetragen wurde und die gastgebende DJK zum zweiten Mal nach 1985 den Titel erringen konnte.
Die folgende erste Bezirksligasaison verlief mit Höhen und Tiefen. Letztlich reichte ein furioser Schlussspurt zum Klassenerhalt am letzten Spieltag. Ein nicht für möglich gehaltener Triumpf, der dem scheidenden Trainer Peter Anhäuser, der als bis dato statistisch erfolgreichster Coach abtrat, den Abschied versüßte.
Für die Spielzeit 2011/12 konnte man den bezirksligaerfahrenen Übungsleiter Joachim „Mini“ Weißenfels als Trainer für die erste Mannschaft gewinnen. Dieser war um seinen Job jedoch von Anfang an nicht zu beneiden. Durch Umzüge und eine epische Verletztenmisere fiel teilweise die komplette Stammelf aus. Mit einer Rumpftruppe, die mit C-Klassen-Spielern der „Zwoten“ ergänzt wurde, war man in der Liga letztlich chancenlos und stieg am Saisonende ab. Das Kapitel Bezirksliga war somit für die DJK für´s Erste geschlossen.
Die Runde 2012/13 begann, wie die vorherige endete – schlecht! Nachdem die ersten beiden Pflichtspiele verloren wurden, machte Coach Mini Weißenfels den Weg für einen Neuanfang frei. Trotzdem gebührt ihm großer Respekt, da er die erste Mannschaft in einer sportlich schwierigen Situation übernommen hatte und nicht zuletzt wegen seiner menschlichen Qualitäten ein nach wie vor gern gesehener Gast in Neustadt und Fernthal ist.
Sascha Weißenfels übernahm fortan das Ruder eines vermeintlich sinkenden Schiffes. Nach elf Spieltagen hatte die DJK mickrige fünf Punkte gesammelt. In der Rückrunde blies das Team dann zu einer fulminanten Aufholjagd, die schlussendlich mit einem 5:0 Sieg am letzten Spieltag – wiederum auf dem Siershahner Hartplatz – mit dem direkten Klassenerhalt gekrönt wurde und verständlicherweise wie ein Meistertitel gefeiert wurde.
Nach einer soliden Spielzeit 2016/17 in der Kreisliga A stieg für die erste Mannschaft am 26. Mai das ultimative Highlight des Jahres in Vettelschoß: Cup-Finale vor 400 Zuschauern (davon ca. die Hälfte lautstarke Fans der DJK)! Und tatsächlich gewannen die Löwen zum zweiten Mal in der Geschichte der SG den Kreispokal nach einem 2:1 Last-Minute-Sieg über den VfL Oberbieber.
In der Saison 2018/19 hieß es Zittern um den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag. Und an diesem sah es schon zappenduster für die Löwen aus, denn man lag in Niederahr bis in die Schlußphase mit einem Mann weniger 0:1 zurück. Doch dann schlug die große Stunde des eingewechselten Daniel „Pee“ Persau, der mit einem lupenreinen Hattrick binnen weniger Minuten den kaum noch für möglich gehaltenen Ligaverbleib klarmachte.
Für die sportlichen Highlights sorgte die Reserve der DJK. Der scheidende Trainer Peter Pohlen verabschiedete sich mit dem Doublegewinn. Bereits Wochen vor dem Saisonfinale (am Morgen hatte es noch geschneit) langte ein 2:1 Sieg in Rengsdorf zur souveränen C-Klassen-Meisterschaft. Doch damit nicht genug. Am 31. Mai stieg das Pokalfinale zu Hause in der Arena Dreischläg, aus der man die Gäste von Kosova Montabaur beim 4:0-Triumpf sprichwörtlich fegte – und das vor einer Rekordkulisse von 900 Zuschauer.
Dies sollte jedoch nur der Auftakt zu einem wahren „Partymonat“ werden. Denn einer der beiden Stammvereine der SG DJK Neustadt/Fernthal, die DJK Fernthal 1919 e.V., feierte ihr 100-jähriges Jubiläum. Am 29. Juni folgte schließlich die offizielle Feierstunde in und später um das Bürgerzentrum Dreischläg mit einem würdigen Festakt und einer anschließenden Open-Air-Fete mit Live-Band.
Dann kam die „Corona-Krise“
Der Verband entschied schließlich, die Runde 2019/20 mit den Tabellenständen, die zum Zeitpunkt des Abbruchs herrschten, zu werten. Die Spitzenreiter durften aufsteigen, absteigen musste hingegen niemand. Aus Sicht der Löwen hätte es sicherlich nachteiligere Beschlüsse geben können, rangierten doch beide Seniorenteams im Moment der Einstellung des Spielbetriebs im unteren Drittel des Tableaus der A- bzw. B-Klasse.
Auch ein Jahr später war die Pandemie noch nicht überwunden. Erneut wurde das aktive Geschehen von Seiten des Verbandes unter- und schließlich abgebrochen. Die Saison 2020/21 wurde annuliert, also nicht gewertet.
„Wäre doch auch nur die darauffolgende Saison 2021/22 annulliert worden…“ wird sich jeder Spieler und Fan der DJK Neustadt/Fernthal gedacht haben. Denn dann hätte am Ende der Runde nicht der bittere Abstieg in die B-Klasse gestanden. Doch nach zuvor zwei abgebrochenen Spielzeiten, erfolgte nun wieder eine offizielle Wertung, sodass es für die Erste Mannschaft nach 2005 zum zweiten Mal eine Etage tiefer ging.
Bitter: der scheidende Rekordtrainer Sascha Weißenfels verabschiedete sich nach zehnjähriger(!) Verantwortung an der Seitenlinie (vorerst) mit einem Abstieg. Diesen ereilte auch die Zweite Mannschaft der DJK, die, obwohl sie sportlich die Klasse gehalten hatte, gezwungener Maßen in die C-Klasse abrutschte.
Wie schon beim ersten Gang in die Kreisliga B, blieben auch zu Beginn der Spielzeit 2022/23 alle Kicker der DJK treu. Als neuer Übungsleiter wurde Marc Odink verpflichtet. Durch dessen hartes Konditionstraining waren die Spieler der Ersten fit für die „Mission Wiederaufstieg“.
Doch schon in der Winterpause zeichnete sich ab, dass der gebürtige Niederländer aufgrund neuer beruflicher Aufgaben würde kürzer treten müssen. Kurzerhand erklärte sich der alte/neue Coach Sascha Weißenfels bereit, die Mission zu vollenden und somit die Scharte des Vorjahres selbst auszuwetzen.
Dies gelang nach einem Schlussspurt von zehn Siegen in Folge in souveräner Manier. Mit der Meisterschaft am 21. Mai 2023 war die Erste Mannschaft der DJK Neustadt/Fernthal in die Kreisliga A zurückgekehrt.
Ab der Saison 2023/24 übernahmen 2 Eigengewächse die Erste – Peter Pohlen und Philipp Lissen. Ein Novum ist, dass die beiden gleichberechtigt das Team leiten.
Fortsetzung folgt bei der …