Vom Phantomtor und dem Fußballgott
Nach dem ärgerlichen Last-Minute-Unentschieden in Rheinbrohl erwartete man nun die SG Wiedtal / Niederbreitbach III zum Abendspiel in der heimischen Löwen-Arena.
Spielertrainer Christian Greindl setzte auf die vom letzten Spiel bewährte Methode und beorderte wieder einen Libero (ja, natürlich verkörperte diesen erneut die DJK-Legende Frank the tank), der die Abwehr noch stabiler machen sollte. Personell wurde wieder auf einigen Postionen rotiert (teilweise verletzungsbedingt, teilweise aus taktischen Gründen).
Leider schied beim warmmachen Abwehrhüne Marko Weini Weingarten aus, den man hoffentlich in Kürze wieder im Abwehrverbund der Dritten begrüßen darf. Dafür rückte der Rückkehrer Jonas the revenant Kersting in die Startformation, der sein Potenzial schon in Rheinbrohl andeuten konnte.
Man begann forsch und die erste Gefahr vor dem Gästetor entstand durch einen Eckball vom heutigen Kapitän Alex Reinhardt, dessen messerscharfe Hereingabe Christian Greindl fand. Leider rutschte diesem das Spielgerät über den Kopf und so konnte man keinen Auftakt nach Maß hinlegen.
So ging es, allen voran im Mittelfeld, munter weiter und in der 16. Minute sollte es wieder einmal wild werden in der heimischen Arena. Einen Schuss aufs Gehäuse, den Keeper Hecken toll parieren konnte, klatschte nach vorne ab. Im Strafraum herrschte Durcheinander und der Unparteiische sah den Ball wohl hinter der Linie, was jedoch eindeutig nicht der Fall war. Wie der Torschütze später im Spielbericht ermittelt werden konnte, wird wohl ein ungelöstes Mysterium bleiben. Das jedoch keiner der Gästespieler jubelte, hat wohl jeden stutzig gemacht. Ein Gästestürmer räumte sogar ein, dass der Ball die Linie bei Weitem nicht überquert hatte. Doch alle Proteste nutzten nichts und so lag man 0:1 hinten. Ein sehr unsportliches Verhalten der Gäste, auf das man hier nicht weiter eingehen sollte, denn für unsachliche Berichterstattungen ist ja bereits ein gewisser anderer Nachbarverein zuständig, der mit Derbyniederlagen nicht allzu gut umgehen kann und sogar den Vergleich zwischen Fußball und Krieg nicht scheut. Bei der DJK geht es allen voran um Spaß und Fairness und so nahm man den Schlag hin und versuchte, das beste aus dem unverhofften Rückstand zu machen auch wenn das Phantomtor von nun an das ganze Spiel über präsent war.
Man versuchte, weiter nach vorne zu spielen und eine Flanke von Richard Müller auf Alex Reinhardt fand den Weg zwar aufs Tor, doch leider war nicht genug Druck hinter dem Ball, um den gegnerischen Torwart überlisten zu können.
Auch ein toller Pass von Christian Greindl auf Tobi Runkel, der den Ball von der Außenlinie auf den Elferpunkt zog, konnte leider nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden: dort wartete Nicolai Alpe Wiemar, der leider am gegnerischen Torwart scheiterte.
In der 40. Minute war es aber dann doch endlich soweit: Christian Greindl versuchte im Strafraum, den Ball abzuziehen. Dieser wurde jedoch von einem Niederbreitbacher Verteidiger abgelenkt und landetet vor den Füßen von Tobi Runkel, der den Ball im linken Eck unterbringen konnte.
Das 1:1 war dann auch die letzte nennenswerte Aktion vor der Halbzeit und so ging es in die wohlverdiente Pause, aus der Andre Spitz verletzungsbedingt nicht mehr zurückkehrte. Dafür kam dann Jannik Wuschel Pott ins Spiel, um die rechte Außenbahn zu bearbeiten.
In der 2. Halbzeit plätscherte das Spiel so vor sich hin, bis in der 58. Minute zwei DJK-Spieler den Ball nicht richtig klären konnten und der Gästestürmer so leichtes Spiel hatte, indem er den Ball nur einem mitgelaufenem Mitspieler querlegen musste ein ärgerlicher 1:2 Rückstand war die Konsequenz.
Coach Greindl wollte nichts unversucht lassen und beorderte Flo die Maschine Maier ins zentrale Mittelfeld und dessen Anwesenheit brachte neuen Schwung in die Offensivbewegung. So war es eben auch dieser Flo, der sich aus gut 20 Metern ein Herz nahm und den Ball volle Wucht aufs Tor zimmerte. Leider stand dem Knaller aber ein Gegenspieler im Weg, der den Ball herzhaft an den Kopf bekam, was man nun wirklich keinem wünscht (allen voran, wenn ein Maier der Schütze ist). Die Oberstube saß aber glücklicherweise noch an der richtigen Stelle, auch wenn bei dem Verteidiger mit Sicherheit Kopfschmerzen bis zum Monatsende vorprogrammiert sind. Fraglich, ob da eine Packung Paracetamol ausreicht.
Im Gegenzug hatte man bei einem satten Pfostenschuss der Gegner Glück, dass der Ball nicht ins Tor gesprungen ist. Und auch Keeper Hecken, der in Manuel Neuer-Manier den ein oder anderen Ball vorausschauend abfangen konnte, stellte heute wieder sein Können unter Beweis.
Auf der anderen Seite hatte man dann bei einem Pfostentreffer von Christian Greindl Pech. Doch der Ausgleich lag in der Luft und der Fußballgott hatte wohl diesmal ein Einsehen mit den Jungs von der Dritten: in der 89. Minute tankte sich Noi auf der Außenbahn durch und brachte eine Flanke, die für jede Menge Unruhe im gegnerischen Sechzehner sorgte. Die Verteidiger konnten den Ball nicht richtig klären und dann stand er da wieder, dieser Christian Greindl, das personifizierte Strafraumgespenst der D-Klasse und von allen Mannschaften, die die 3 Punkte schon sicher geglaubt haben: trocken versenkte Greindl den Ball zum umjubelten 2:2 im Gehäuse der Gäste. Auch in den vergangenen 2 Heimspielen konnte der Spielertrainer in den Schlussminuten jeweils einen Treffer markieren.
So konnte man am Ende noch einen Punkt retten, der letztendlich besser als nichts ist. In der Tabelle konnte man mit nun 8 Punkten aus 5 Spielen den sechsten Platz vor den Gästen verteidigen, die bei einem Sieg an uns vorbeigezogen wären. Coach Greindl war insgesamt zufrieden mit dem Punkt, allerdings hatte er mit seiner Aussage, dass dies ein gefühltes 2:1 war, nicht Unrecht. Unsportlichkeiten haben im Fußball nichts zu suchen, sei es die Kreisliga D oder die Bundesliga man kann nur hoffen, dass die Gäste in Zukunft etwas fairer agieren. Nichtsdestotrotz hat man den Kopf nicht hängen lassen und konnte immerhin einen Punkt einfahren.
Nun heißt es für einige Spieler, schleunigst die Eistonne aufzusuchen, denn nicht mal 48 Stunden später steht schon die nächste Aufgabe an: Freitagabend empfängt man um 19:30 den VFL Oberlahr / Flammersfeld II, der mit 5 Punkten aus 6 Spielen zur Zeit auf dem 8. Tabellenplatz rangiert.
Hoffentlich sind bis zum Abschluss der englischen Woche wieder einige Spieler auskuriert, damit man auch hier wieder nach den 3 Punkten greifen kann.
Ob 0:8, 5:4 nach 1:4-Rückstand oder ein 1:1 durch den gegnerischen Torwart in der 94. Minute die 3. steht bisher für Dramatik pur und so hofft man auf den ein oder anderen Zuschauer, der sich auch am Freitag in die Löwen-Arena verirrt, denn man weiß schließlich nie, was dann wieder so alles passieren wird.
Es spielten: Sven Hecken, Frank the tank Schrader, Flo Maier, Jonas Kersting, Patrick Noi Noisten, Alex Reinhardt, Christian Greindl (1x), Andre Spitz, Richard Müller, Tobi Runkel (1x), Nicolai Wiemar / Jannik Wuschel Pott, Kevin Borth
Tore:
1:1 Tobi Runkel (40.)
2:2 Christian Greindl (89.)
Endergebnis:
III. Mannschaft : SG Wiedtal / Niederbreitbach III (2:2)
(Ein Bericht von Tobias Runkel)