Eigentlich hatte es auf der Einladung geheißen, daß sich die Mitglieder der beiden Alte-Herren-Mannschaften jenseits des harten Trainings- und Spielbetriebes zum „gemütlichen Beisammensein“ am Fernthaler Sportlerheim treffen sollten.
Doch die Organisatoren Manni Ley und Franz-Josef Schröder, Vertreter eines bekannten Unternehmens unserer Provinz, versicherten sich ob der enormen körperlichen Belastbarkeit der Teilnehmer und beschlossen, daß das Event mit einer strammen Wanderung beginnen sollte. Da man keine Getränke mitnehmen wollte, wurden die teilweise doch recht üppigen Flüssigkeitsspeicher prall gefüllt. So machten sich die auf diese Weise gut gerüsteten 32 rüstigen Teilnehmer älteren Semesters auf zur ersten Etappe, die ihr Ziel in „Jernze“ beim Kameraden Lothar Kick hatte. Dort gab es leckeren Kuchen, Waffeln und jede Menge Kaltgetränke eines erlesenen Sortimentes.
Entsprechend gestärkt, wurde der Fußmarsch fortgesetzt und nachdem die illustre Truppe den östlichen Teil des Gerhardshahner Ballungszentrums passiert hatte, mündete der Weg in die wunderschöne, fast unberührte Landschaft des rheinischen Westerwaldes, bis man den idyllischen Luftkurort „Strouschend“ erreichte. Nach einer Besichtigung der unzähligen Sehenswürdigkeiten des bekannten Ausflugszieles strebte den Herren jedoch nicht der Sinn. Schnell hatte die Truppenspitze Witterung aufgenommen und führte den hinterher trottenden Rest der Einheit schnurstracks zum „Schnigger“. Da das „Schneidern“ schon seit Generationen nicht mehr zum Hauptbetätigungsfeld der Betriebsinhaber gehört, sondern man das Geschäftsfeld auf die Gastronomie verlagert hatte, fühlte sich die ausgehungerte Horde auf Anhieb wie daheim. Besonders an der „fässtlichen“ Tischdekoration, teils „Früh“ geschmückt, teils ohne lang zu „Bitten“ mit köstlichem Naß aus den Eifeler Landen versehen, fand man Gefallen. Allmählich wurden die tiefsinnigen Gespräche jedoch übertönt vom dumpfen Knurren der hungrigen Mägen und so kamen die servierten Grillgerichte gerade noch rechtzeitig. Diese waren auf den Punkt und mundeten so exzellent wie die köstlichen Beilagen, die dabei lagen. An diesem Abend waren die beiden Sinnesorgane unterhalb der Stirn gewiß nicht größer als das für die Verdauung zuständige und so wurde das Freßgelage erst beendet, als die Bauchdecke dem Bersten nahe war. Diese gefährliche Situation zu entschärfen, vermochten die tapferen Männer nur mit einer angemessenen Menge hochprozentig Gebranntem. Im freudigen Bewußtsein, die drohende Gefahr gebannt zu haben, wurden Triumpfgesänge angestimmt und man erkannte sofort, daß die einen ausgelernt, die laufende Ausbildung der anderen beim gestrengen Lehrer Weißenfels auch schon erste Früchte trug. Die Stimmung erreichte schließlich ihren Höhepunkt und blieb auch auf diesem Niveau, bis daß die wackeren Gesellen einer nach dem anderen von einer plötzlich auftretenden Müdigkeit übermannt wurden.
„Gemütlich Beisammensein“ lautete das Motto des kurzweiligen Tages und dieses Thema wurde bei weitem nicht verfehlt. Die einhellige Meinung aller Beteiligten lautete: „Das kann man gerne wiederholen!„